Vom Autor: Inspiriert durch einen kürzlichen Appell, der sich darauf bezog, dass ein Kind aus dem Kindergarten gerne etwas „stiehlt“, was anderen gehörte, und dies im Jugendalter zu ernsthaften Problemen führte . Mama bat um eine Art „Test auf Kleptomanie“. Es ist allgemein bekannt, dass Kleptomanie eine Krankheit ist und Patienten (Kinder, Jugendliche, Erwachsene) behandelt und nicht aufgeklärt und bestraft werden müssen. In diesem Zusammenhang wünschen sich die Eltern derjenigen Kinder oder Jugendlichen, die sich wiederholt „das Eigentum anderer angeeignet“ haben, manchmal sogar, dass die unangenehmen Handlungen des Kindes eine medizinische (aus ihrer Sicht wahrscheinlich günstigere) Grundlage haben. Aber ist alles so einfach? Der Begriff „Kleptomanie“ selbst ist durchaus verständlich – die erste Wurzel wird aus dem Griechischen übersetzt als „Eigentum eines anderen nehmen“, „Stehlen“ und – Manie – ist in Analogie zu Drogensucht, Pyromanie, Trichotillomanie nicht schwer zu erraten – das heißt, eine gewisse unwiderstehliche Anziehung, ein starkes Verlangen. Und hier liegt das wichtigste differenzialdiagnostische Zeichen, nämlich was mit einer Person (Kind, Jugendlicher) zum Zeitpunkt des Diebstahls passiert. Wenn wir von Kleptomanie als Störung sprechen, dann sind die Grundpositionen in diesem Fall die Empfindungen und Erfahrungen, die im Moment der Begehung des Diebstahls erlebt werden. Dabei geht es nicht um die Planung von Aktionen, die Bildung von Absichten oder die Erzielung von Profit durch Diebstahl. Der Gegenstand des Diebstahls selbst mag für einen Kleptomanen wenig oder gar keinen Wert haben, aber der Antrieb, das „Adrenalin“ und die Freude im Moment der Begehung gehen sehr oft einfach aus dem Rahmen, vor dem Diebstahl verspürt der Kleptomane eine zunehmende Anspannung, und danach stellt sich Erleichterung ein . Übrigens erkennen Kleptomanen nach einem Diebstahl oft die „Untreue“ ihrer Tat, bereuen aufrichtig und empfinden ein Schuldgefühl, das sie jedoch unter bestimmten Umständen nicht daran hindert, ähnliche Taten zu wiederholen , nur 5 % der Diebe leiden unter Kleptomanie. Um diese Diagnose zu stellen, ist natürlich eine Konsultation mit einem Psychiater notwendig, ggf. unter Berücksichtigung der Ergebnisse einer psychologischen Untersuchung. Bei Diebstahl ist die Variabilität der Motive und Ursachen erheblich größer. Kinder und Jugendliche können Diebstähle begehen, weil: sie es nicht als etwas Unakzeptables betrachten (schon in einem relativ frühen Alter); sie nicht mit dem unmittelbaren starken Wunsch umgehen können, etwas zu besitzen, das jemand stiehlt, um sich unter Gleichaltrigen zu etablieren oder zu werden; der Besitzer von etwas, das Aufmerksamkeit erregt, ihm Respekt und Bedeutung verleiht und vielleicht ... Freunde; Diebstahl, verbunden mit einer Protestreaktion auf Forderungen oder Erziehungsstrategien, die für ein Kind unerträglich sind, und jemand tut dies aus „guten Absichten“ – um jemandem zu helfen, der hungrig, krank oder mit anderen, manchmal realen Problemen ist fiktiv; manchmal dient das Stehlen einem Kind dazu, auf sich aufmerksam zu machen oder sogar das Familiensystem zu stabilisieren (natürlich unbewusst); in der Gruppe wird ein Teenager zum Diebstahl gezwungen Aus Angst vor Ablehnung und Schlägen und aus Angst um seine Gesundheit sollte man jedoch nicht glauben, dass Diebstahl immer mit sozialer Armut und Instabilität verbunden ist. Diebstahl hat viele Gesichter, genau wie Schulversagen oder Kindheitsängste. In jeder konkreten Situation ist es wichtig zu verstehen, dass es sich nicht um ein schlechtes Kind und einen völligen Straftäter handelt, sondern dass es bestimmte Gründe und Umstände gibt, die erklären, warum es sich so verhält die Gegenwart. Und die Hilfe eines Psychologen oder Psychotherapeuten kann sehr sinnvoll und mit guten Ergebnissen sein, auch wenn man es beim Namen nennt.