Formentherapie. Aus dem Deutschen übersetzt bedeutet Gestalt „Form“, „Struktur“. Im allgemeinsten Sinne ist Gestalttherapie ein Prozess, bei dem der Klient lernt, die Form und Struktur seines Lebens zu verändern. Dies gilt sowohl für das äußere, soziale Leben des Klienten (er wechselt zum Beispiel einen Job oder ein Tätigkeitsfeld, gründet eine Familie) als auch für das innere, seelische Leben (er beseitigt alte Missstände, lernt Mitgefühl, zeigt Zärtlichkeit). oder Wut). Wie kommt es zu diesen Veränderungen? Die Zeugnisse der Gegenwart. Der Gestaltansatz ist phänomenologisch. Ein Phänomen ist etwas, das sichtbar, hörbar und der direkten Beobachtung zugänglich ist. Das bedeutet, dass der Therapeut im Beratungsgespräch darauf achtet, wie ein Mensch im Hier und Jetzt lebt, wie er atmet, sich bewegt und mit welcher Intonation er spricht. Das Hauptaugenmerk des Therapeuten liegt darauf, was die Person zum Zeitpunkt der Beratung beunruhigt und wie die Person dies kommuniziert. Eine Person bringt alle Schwierigkeiten, die sie in ihrem Leben hat, in die Praxis des Therapeuten, und die Aufgabe des Therapeuten besteht darin, der Person zu helfen, zu erkennen, wie ihr gewohnheitsmäßiges Verhalten zu diesen Schwierigkeiten führt. Bewusstsein ist der erste Schritt zur Veränderung. Mensch und Umwelt. Ein Gestalttherapeut untersucht sorgfältig, wie eine Person mit ihrer Umgebung interagiert. Ein Mensch kann nur in einer Umgebung existieren, die ihm die Möglichkeit bietet, seine physiologischen und psychologischen Bedürfnisse zu befriedigen. „Das Orientierungssystem erkennt, was benötigt wird; Alle Lebewesen sind in der Lage zu fühlen, welche äußeren Objekte ihre Bedürfnisse befriedigen können“ (F. Perls). Wenn die Beziehung eines Menschen zur Umwelt harmonisch ist und ihn zufriedenstellt, ist das ein guter Kontakt und kein Grund für eine Therapie. Wenn der Kontakt abbricht und die Bedürfnisse einer Person nicht erfüllt werden, gibt es einen Grund für eine Therapie. Wie wird der Kontakt des Menschen mit der Umwelt gestört? Warum und wie wird die normale, zufriedenstellende Interaktion zwischen Mensch und Umwelt gestört? Ein Gestalttherapeut untersucht zunächst die Interaktion einer Person mit anderen Menschen und Beziehungen. Selbst wenn eine Person über körperliche Schmerzen klagt, die keine organische Grundlage haben, führt eine genaue Untersuchung dieser Schmerzen zu dem Schluss, dass diese Schmerzen die Reaktion des Körpers auf Probleme in einer Beziehung zu einer wichtigen Person sind. Menschen haben viele Möglichkeiten „erfunden“, den Kontakt mit ihresgleichen zu unterbrechen: 1) die Überzeugungen, Erfahrungen und Wünsche anderer Menschen als ihre eigenen zu akzeptieren („Meine Mutter und ich denken, dass …“); 2) ihre Persönlichkeit und Charaktereigenschaften einer anderen Person zuschreiben („Mein Nachbar ist eine Schlampe“); 3) lassen sich in ihrem Verhalten ohne kritische Bewertung von den Regeln anderer Menschen leiten („Jungen schämen sich zu weinen“); 4) Vermeiden Sie den direkten Kontakt mit einer interessanten Person („Sagen Sie N., dass ich ihn mag“); 5) zügeln Sie ihre Gefühle und Impulse und bleiben Sie äußerlich gleichgültig gegenüber den Menschen um sie herum; 6) anderen Menschen das antun, was sie selbst wollen (die Person möchte bemitleidet werden, hat aber stattdessen Mitleid mit anderen. Eine Person kann diese Kontaktverletzungen selbst nicht sehen, sie ist es gewohnt, so zu leben, und beginnt zu sehen). was eine vollwertige Beziehung verhindert, und es kann für ihn schwierig sein, sich selbst mit Hilfe eines Therapeuten anders zu verhalten. Was ist „kreative Anpassung“? Wenn einem Menschen bewusst wird, wie er den Kontakt zu anderen Menschen abbricht, hat er die Freiheit, ein anderes Verhalten zu wählen. Dies nennt man kreative Anpassung. Im Verlauf der Therapie verändern sich die Vorstellungen eines Menschen über sich selbst, er lernt, seine eigenen wahren Wünsche zu erkennen und beginnt, wie man sagt, „mit seinem eigenen Verstand zu leben“ und gemäß seinen Wünschen zu handeln. Dies geschieht auch aufgrund.